oekom – Gesellschaft für ökologische Kommunikation mit beschränkter Haftung
Goethestraße 28
80336 München
Sicherheitshinweis entsprechend Art. 9 Abs. 7 S. 2 der GPSR entbehrlich.
Auf den Spuren einer Ästhetik der Nachhaltgkeit
Bandnummer: 69
Erscheinungstermin: 01.04.2001
Die Diskussion um nachhaltige Entwicklung baut auf die drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft beschäftigt uns dabei zentral die Frage wie die ökonomischen Ansprüche mit den sozialen Bedürfnissen und den ökologischen Grenzen in Einklang gebracht werden können. Die Abwägung der drei Aspekte findet jedoch auf einem abstraktem Niveau statt, das für die Menschen in ihrer Lebenswelt kaum mehr erfahr- oder begreifbar ist. Kein Wunder also, wenn in einer breiten Öffentlichkeit die Distanz zu diesen Fragestellungen eher zunimmt. Ein Rückblick in die Geschichte der Ökologie könnte zu diesem Problem wichtige Hinweise geben: Waren es doch gerade die sinnlich erfahrbaren, ästhetischen Verletzungen - die Zerstörung von Landschaft, die Verpestung der Luft oder die Verschmutzung der Flüsse -, die ursprünglich zentrale Beweggründe für ökologisches Engagement waren. Diese Erfahrung ist ein Beispiel dafür, dass nicht nur die intellektuelle Einsicht in Zusammenhänge, sondern auch ihre sinnliche Wahrnehmung unser Verstehen und Handeln bestimmen. In diesem Sinne hat die Diskussion über eine zukunftsfähige Gesellschaft auch eine ästhetische Dimension, hat die Nachhaltigkeit eine alle Lebensbereiche durchdringenden Wahrnehmungs- und Gestaltungsqualität.