oekom – Gesellschaft für ökologische Kommunikation mit beschränkter Haftung
Goethestraße 28
80336 München
Sicherheitshinweis entsprechend Art. 9 Abs. 7 S. 2 der GPSR entbehrlich.
NGO’s im Wandel
Bandnummer: 72
Erscheinungstermin: 01.10.2001
NGOs sind Dialog- und Ansprechpartner in der Ausgestaltung einer global governance. Sie suchen einen Platz in der Zivilgesellschaft und stehen vor neuen Herausforderungen, was die Notwendigkeiten praktischer umweltbewegter Arbeit betrifftDie politische Wiege der NGOs ist die Protestbewegung. Daher greifen sie häufig auf die Mobilisierung der Straße zurück. Aber nicht nur Schornstein und Schlauchboot sind ihre Spielwiesen. Durch wissenschaftliche Kompetenz haben sie an Akzeptanz gewonnen, so dass sie inzwischen als Gesprächspartner für Unternehmen und Regierungen interessant sind. Dies ist auch der Grund, warum sie in den 90er-Jahren einen erstaunlichen Aufstieg hinter sich brachten. Anfänglich noch kommentierend und Gegengipfel organisierend, sind sie inzwischen im UN-Kosmos akzeptierte Akteure und geladene Gäste. Hinter den einstmals verschlossenen Türen praktizieren sie Dialog und schüren auf der Straße den Protest. Ein Spagat, den der neue politische Akteur scheinbar problemlos durchführt. Wie ist dieser Erfolg zu erklären? NGOs haben für sich ein Machtmittel entdeckt - die öffentliche Meinung. Mit Hilfe der Medien machen sie immer wieder erfolgreich auf ihre Belange aufmerksam und erzeugen Verständnis in der Bevölkerung. Somit besitzen sie einen Trumpf im politischen Spiel. Trotzdem sind Argumente und Transparente nur weiche Machtmittel im politischen Gefüge.