9 Stromsparmythen entlarvt: Diese Tipps sind eine Falle
Von Kurzwaschprogramm bis Bildschirmschoner – viele Tricks, die im Haushalt Energie sparen sollen, sind bei näherem Hinsehen gar nicht sinnvoll. Dieser Auszug aus unserem Ratgeber »Energiesparen leicht gemacht« deckt 9 gängige Stromsparfallen auf.
25.10.2022
Auch der gute Wille kann beim Energiesparen in die Irre führen. In den schlimmsten Fällen verirrt man sich im Labyrinth der Tipps und endet in mehreren Sackgassen. Da kann sich die Absicht des Einsparen-Wollens schnell ins Gegenteil umkehren! Deshalb decken wir hier neun Energiesparmythen auf.
1. Kurzwaschprogramm
In der Kürze liegt bekanntlich die Würze, aber Achtung vor erhöhtem Energieverbrauch! Bei der aufgezwungenen Eile prahlt die Waschmaschine mit Leistung. Diese Höchstleis-tung erfordert allerdings mehr Energie!
2. Leerer Kühlschrank
Wenn ich weniger zum Kühlen reinstelle, dann muss der Kühlschrank doch weniger kühlen ... falsch gedacht! Jedes Produkt im Kühlschrank ist ein Dominostein in der Kühlkette: Sie erreichen ihre Kühltemperatur und bei jedem Neuankömmling im Schrank helfen sie bei der Kühlung mit und bilden gemeinsam eine Mauer gegen die warme Luft von draußen.
3. Energiesparlampen
Auch hier täuscht der Name! Energiesparlampen sind nämlich nicht die hellsten Sterne am Himmel und verbrauchen 80 Prozent mehr Strom als moderne LED-Leuchtmittel.
4. Lampen anlassen
Angeblich sind Glühbirnen Sensibelchen, welche den Geist aufgeben, wenn man sie zu oft an- und ausschaltet. Dies war früher der Fall: Inzwischen wird die Lebensdauer der Lampen nicht durch Schaltzyklen bestimmt.
5. Je effizienter das Gebäude, desto geringer ist der Stromverbrauch
Vorsicht, das ist beim Wärmeverbrauch so! Denn gut gedämmte Gebäude kommen mit weniger Heizenergie aus. Damit entfällt fast der komplette Energiebedarf auf den Stromverbrauch.
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6. Der Bildschirmschoner spart Strom
Stimmt heute nicht mehr! Seinen Ursprung hat dieser Mythos aus der Zeit, als Computer noch Röhrenbildschirme hatten. Da bestand die Gefahr, dass sich das Bild einbrennt. Der Bildschirmschoner hat das verhindert. Bei modernen Bildschirmen verbraucht er einfach nur Strom.
7. Alte Geräte nutzen bis sie kaputt gehen
Dass man Geräte nicht jedes Jahr auswechseln muss und soll, ist klar: Neu ist nicht gleich energieeffizient! Doch so manches Relikt bezieht Unmengen an Strom. Gerade bei Großgeräten, wie Waschmaschinen und Kühlschränken, ist es oft besser, wenn sie aktuellen Energiesparvorgaben entsprechen. Hier kann sich der Tausch also lohnen. Am besten ist es, den Energieverbrauch zu testen und bewusst zu entscheiden.
8. Singles verbrauchen am wenigsten Strom
Das ist nicht korrekt: Von allen Haushaltsgrößen haben Single-Haushalte im Schnitt sogar den höchsten Stromverbrauch pro Kopf. Zwar steigt der gesamte Stromverbrauch mit steigender Personenzahl im Haushalt an, doch sinkt gleichzeitig der Pro-Kopf-Verbrauch, weil die meisten Geräte zusammen genutzt werden. Übrigens: In Wohnungen verbraucht die gleiche Personenzahl fast ein Drittel weniger Strom als in einem Einfamilienhaus, da dort zusätzliche Verbrauchsquellen, z. B. in der Garage oder im Garten, dazu kommen.
9. Der meiste Strom wird zuhause verbraucht
Tatsächlich wird immer mehr Strom außerhalb verbraucht – in den Rechenzentren. Laut des Fachmagazins Science fällt hier bereits ein Prozent des weltweiten Energieverbrauchs an. In Deutschland benötigten die Rechenzentren 2020 laut Borderstep-Institut 16 Milliarden kWh Strom. Ein Großteil unseres digitalen Stromverbrauchs fällt übrigens bei Online-Games, Online-Videos und Videokonferenzen an.