Günstig und nachhaltig putzen mit selbstgemachten Reinigungsmitteln
Zum Putzen benötigt man zehn verschiedene Reiniger und möglichst viel Chemie, damit es schnell hygienisch sauber wird? Nicht unbedingt! Oft reicht schon ein einziger Allzweckreiniger als Wunderwaffe, damit alles wieder blitzt und blinkt. Das ist nachhaltiger und günstiger – und vor allem schnell selbst gemacht, wie Alexandra Achenbach im Tipp aus ihrem Buch »Nachhaltig, aber günstig!« zeigt.
20.03.2023
Schon mal was vom Sinnerschen Kreis gehört? Mit diesem Basiswissen zu Putzen und Reinigung verlieren Flecken und Co. schnell ihren Schrecken, und du kannst am Ende Reinigungsmittel, Energie und somit Geld sparen.
Im vergangenen Jahrhundert entdeckte der Chemiker Herbert Sinner einen spannenden Zusammenhang, der fortan unter dem »Reinigungskreis nach Sinner« oder dem Sinnerschen Kreis bekannt wurde. Um Dinge sauber zu bekommen, bedarf es nämlich grundsätzlich vier Faktoren: Chemie (= Reinigungsmittel), Mechanik (= Kraftaufwand), Temperatur und Zeit.
Da diese Faktoren einen geschlossenen Kreis bilden, stehen auch alle Faktoren miteinander in Verbindung. Das heißt, vergrößert sich zum Beispiel dein Kraftaufwand, und du schrubbst kräftiger, dann kann dafür ein anderer Faktor verkleinert werden, und du benötigst weniger oder nur ein milderes Reinigungsmittel. Oder lässt du dein schmutziges Geschirr zum Beispiel länger einweichen (= mehr Zeit), dann kannst du die Spültemperatur reduzieren und verbrauchst so weniger Energie.
Egal, ob beim Eco-Programm vieler Haushaltsgeräte, bei der Vorbehandlung von Flecken oder bei selbst gemachtem Reinigungsmittel statt Chemiekeule: Das Sinnersche Wirkungsprinzip steckt hinter vielen nachhaltigen Alltagsanwendungen, und es kann dir helfen, wertvolle Energie zu sparen und die Umwelt zu entlasten.
DIY-Reinigungsmittel: So sparst du Geld und Müll
Putz- und Reinigungsmittel sind oft teuer und belasten die Umwelt unnötig mit einem Cocktail aus verschiedenen Chemikalien. Das ist weder nachhaltig noch gesund, denn übertriebene Hygiene und ein Zuviel an Haushaltschemie kann zu Allergien führen oder deine Haut und Atemwege schädigen. Weniger ist eindeutig mehr. Statt einer Sammlung an Mittelchen für alle Eventualitäten und jede Lebenslage brauchst du nur eine Handvoll preiswerter Hausmittel, um dein Zuhause hygienisch sauber zu halten. Und die richtigen Rezepte zum Selbermachen deiner neuen Lieblinge für Wochenputz und Co.
Die Basisausstattung
- (Wasch-)Soda (Natriumcarbonat)
- Natron (Natriumhydrogencarbonat)
- Kernseife
- heller Essig
- Essigessenz
- Zitronensäurepulver
- Spiritus
- Gefäße wie leere Sprühflaschen, Gläser oder Dosen (hier kannst du leere Geschirrspülflaschen, Marmeladengläser usw. nutzen)
- Aufkleber oder Marker für die Beschriftung
Reinigungsmittel selbst machen: so geht's
Selbst gemachter Allzweckreiniger kostet nur ein paar Cent und spart auf Dauer jede Menge Verpackungsmüll.
Variante 1:
- 700 ml Wasser
- 2 TL geriebene Kernseife
- 3 TL Natron
- 1 Sprühflasche
So geht's:
- Bringe das Wasser in einem Topf zum Kochen, nimm es vom Herd und rühre mit einem Schneebesen zunächst die geriebene Kernseife ein.
- Sobald sich die Seife aufgelöst hat, kannst du das Natron hinzufügen und es ebenfalls unter Rühren auflösen.
- Lass die Mischung abkühlen und fülle sie in deine Sprühflasche. Vor Gebrauch schütteln.
Wenn du die Haltbarkeit von ca. 2 Wochen erhöhen willst, kannst du einen Teil des Wassers durch Alkohol (z. B. Wodka, Korn) ersetzen. Für einen konservierenden Alkoholanteil von 12 bis 15 Prozent brauchst du um die 100 ml Alkohol und 600 ml Wasser.
Variante 2:
- 600 ml Wasser
- 1/2 TL geriebene Kernseife
- 1 Sprühflasche
- 2 EL Essigessenz
So geht's:
- Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, den Topf vom Herd nehmen und die Kernseife unter Rühren darin auflösen.
- Die abgekühlte Flüssigkeit in eine Sprühflasche abfüllen, die Essigessenz hinzugeben und alles gut mischen.
Vorsicht! Aufgrund der Säure nicht für empfindliche Oberflächen wie Naturstein, Linoleumböden und Silikonfugen und -dichtungen geeignet.