Wald schützen: 10 wichtige Maßnahmen gegen die Klimakrise
Der Wald ist Lebensraum, Nahrungsmittellieferant, Erholungsoase und spielt eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Klimakrise. Doch er ist in Gefahr: Jahrzehntelange Ausbeutung haben einen Großteil der natürlichen Wälder der Erde zerstört oder geschwächt. Um diese einzigartigen Ökosysteme zu erhalten, muss jetzt gehandelt werden: 10 Maßnahmen, wie wir den Wald schützen können, von Esther Gonstalla.
05.02.2021
1. Sich für den Wald stark machen
Der Wald braucht unsere Hilfe und jede*r kann etwas tun: Sich öffentlich für neue und vorhandene Schutzgebiete einsetzen, Recyclingpapier im Büro einfordern oder waldschädliche Produkte und Unternehmen boykottieren. |
2. Waldfreundlich konsumieren
Nachhaltig und lokal konsumieren hilft dem Wald: Produkte mit Palmöl vermeiden, beim Neukauf auf Langlebigkeit achten, bei Holzmöbeln lieber solche aus heimischen Hölzern nehmen, keinen Verpackungsmüll produzieren und stattdessen auf Mehrwegalternativen setzen... es gibt zahlreiche Möglichkeit, um im Alltag zum Waldschutz beizutragen! |
3. Wälder nachhaltig nutzen
Der Mensch braucht den Wald, ob als Sauerstoffquelle, Rohstofflieferant oder Erholungsort. Daher sollten wir nachhaltig mit den endlichen Ressourcen der Wälder umgehen, sodass auch zukünftige Generationen von den Ökosystemleistungen der Wälder profitieren können. |
4. Degradation entgegenwirken
Wälder, in die Menschen so stark eingreifen, dass die Ökosystemfunktionen und die Artenvielfalt vermindert sind, werden als »degradiert« bezeichnet. Durch politischen Willen, internationale Kooperationen und finanzielle Anreize können degradierte Wälder erkannt, geschützt und renaturiert werden. |
5. Wälder und Felder zusammen nutzen
Landwirtschaftliche Flächen dürfen in Zeiten der Klimakrise und des globalen Bevölkerungswachstums keine Wälder verdrängen. In Agroforstsystemen können sie gemeinsam genutzt werden: Bäume auf den Feldern helfen in dürregeplagten Regionen, den Boden feucht zu halten und somit größere Ernteerfolge zu erzielen. |
6. Entwaldung stoppen
Der wachsende Fleischkonsum in den Industrienationen und der steigende Bedarf an Viehfutter in Form von Soja ist der vorherrschende Entwaldungsgrund in Südamerika, während es in Südostasien die Palmölproduktion ist. Das muss sich ändern, zum Beispiel indem Brachflächen statt Primärwäldern genutzt werden. Mehr zum Thema: Wunder Wald – Lesetipps zu einem verletzlichen Ökosystem |
7. Illegale Abholzung eindämmen
Schäden durch illegale Entwaldung haben nicht nur lokale, sondern auch weltweite Auswirkungen: Geschätzte 1,5 Gt CO2-Emissionen werden jährlich durch illegale Abholzung freigesetzt. Dagegen hilft besseres Monitoring und stärkere Kontrollen mithilfe von Drohnen, Satelliten und Handytechnologien. Auch finanziellen Alternativen sind wichtig. |
8. Schutzgebiete vergrößern
Mehr als 6000 Nationalparks gibt es bereits weltweit. Doch das genügt nicht, um Wälder nachhaltig zu schützen. Wir müssen den Wert von Urwäldern und alten Baumbeständen weltweit anerkennen und strikte Schutzgebiete ausweisen. Besonders tropische Wälder müssen besser geschützt werden, indem dafür finanzielle Anreize geschaffen werden. Mehr lesen in der Zeitschrift Nationalpark |
9. Renaturierung anstreben
Minimale Eingriffe des Menschen können der natürlichen Waldverjüngung helfen sowie Aufforstungen in Gebieten vorantreiben, in denen die Renaturierung über sehr lange Zeiträume nicht möglich ist. Aufforstung und Renaturierung sind auch eine effektive Klimaschutzstrategie, um langfristig CO2 zu binden. |
10. Wälder an den Klimawandel anpassen
Reine Monokulturen sind nicht sehr widerstandsfähig und haben dem Klimawandel wenig entgegenzusetzen. Besser sind da forstwirtschaftlich genutzte naturnahe Wälder mit einer Mischung aus drei bis vier Arten, um eine höhere Überlebenschance des Bestands zu sichern. Dann profitieren Mensch und Natur. |